Vielversprechender Start in die Medenspielsaison
Roman Martini, derzeit die Nr. 1 der Herren 30, hatte es vorher selbstbewusst verkündet: “Hier regiert der VfR!” Und in der Tat gab es an diesem Sonntag beim Saisonauftakt der Medenrunde für die Gäste des TV Sulzbach nichts zu holen: Mit einem letztlich ungefährdeten 5:4 holte die in einer erstaunlichen Frühform befindliche Truppe um Mannschaftsführer Oliver Odenweller den ersten Sieg.
Dafür mussten Spieler und Zuschauer gleichermaßen durch ein Wechselbad der Gefühle: Ging das erste Einzel und damit der erste Punkt noch erwartungsgemäß an den seit Jahren konstant hochklassig agierenden Artur Klassen, konnte der an Nummer 6 eingesetzte Bo Wolff nach glänzendem Beginn (3:0) sein kraftvolles Spiel nicht wie gewohnt durchziehen und verlor am Ende völlig verausgabt. Überraschend auch der Verlust des dritten Einzels der ersten Runde, in dem es Oliver Odenweller aufopferungsvoll kämpfend und unter Verleugnung sichtbarer körperlicher Qualen nicht gelang, seinen Gegner ausschließlich mit dem Spielen von unterschnittenen Rückhandbällen in die Knie zu zwingen.
Im vierten Einzel ging Roman Martini auf den Platz, dominierte nach Belieben und verließ den Court nach handgestoppten 25:40 Minuten als Sieger in zwei Sätzen. Hätte man sich nicht schon letzte Saison daran gewöhnt, gäbe es sicher mehr dazu zu sagen; bemerkenswert ist, dass es auch eine Klasse höher dabei zu bleiben scheint. Das fünfte Einzel sah die Wiederkehr von Paul Nix nach sieben Jahren an die Steinberger Straße, er holte mit starkem Spiel auf Vor- und Rückhandseite gleichermaßen den dritten Punkt. Tommy Ernst hielt das sechste Einzel lange offen, musste aber seinen sehr kurzfristig erfolgten und daher enorm dankenswerten Einsatz mit einer Niederlage quittieren. Ausgeglichene Lage nach den Einzeln.
Den ersten Punkt in den Doppeln fuhren R. Martini/T. Neubaum im ersten Doppel ein. Erwähnenswert hier, dass Thomas Neubaum am Vortag den Rennsteig-Lauf über 73 km (mit 1.490 Höhenmetern bergauf und 989 Höhenmetern bergab; eben könnt’s ja jeder) in rund 8 Stunden absolviert hatte und vereinzelt Muskelverhärtungen drohten. Keine Muskelverhärtungen, dafür enorme Spannung gab es im dritten Doppel, in dem O. Odenweller/P. Nix in einem nervenzerfetzenden Duell im 3. Satz den entscheidenden 5. Punkt holten. Danach fiel nicht mehr ins Gewicht, dass A. Klassen/S. Krekeler, die Clubdoppelmeister von 2014, ihr Doppel im 3. Satz abgaben.
Odenweller hob nach dem Spiel die geschlossene Mannschaftsleistung hervor und dankte den unzähligen anwesenden Fans für ihre Unterstützung, der frenetische Support sei in entscheidenden Phasen des Medenspiels gleichbedeutend mit “einem Mann mehr auf dem Platz” gewesen. Die Herren 30 haben sportlich und ästhetisch, letzteres auch dank ihres einheitlichen – von einer namhaften Wiesbadener Rechtsanwaltskanzlei gesponserten – Outfits, ein sehr harmonisches Bild abgegeben. Diese Saison ist von dieser gutaussehenden, sympathischen und erfolgshungrigen Mannschaft, die auch den Spaß nicht zu kurz kommen lässt, noch einiges zu erwarten!
Ein Beitrag von Sebastian K.
Namensgleichheiten sind reiner Zufall