Mit einem deutlichen 9:0 schlug die saisonübergreifend seit neun Medenspielen siegreiche Herren 30 I-Mannschaft die MSG Geisenheim/Rüdesheim. Der überzeugende Sieg war nach der einhelligen Meinung der Mannschaft auf zwei Faktoren zurückzuführen: Die Rückkehr von spielstarkem Personal in die Mannschaft und die im Vergleich zum ersten Spiel deutlich verbesserte Physis einiger Akteure.
Im letzten Einzel etwa merkte man Bo Wolff deutlich die Besserung seines Gesundheitszustandes an. Der willensstarke Wahlmainzer konnte in den entscheidenden Phasen der beiden Sätze immer noch ein paar Körner drauflegen, die hatten ihm bei seinem ersten Auftritt gefehlt. Ebenso merkt man Oliver Odenweller die Überwindung seiner Verletzung aus der letzten Saison immer deutlicher an. Der ballgefühlige Bänker konnte heute seine ganze Routine voll ausspielen und beherrschte Spielgerät und Gegner nahezu nach Belieben. Das von beiden streng befolgte Konzept der regenerativen Erholung hat zählbare Früchte getragen.
Auch Thomas Neubaum überzeugte bei seinem ersten Auftritt im Einzel. Der fränkischen Frohnatur schien die extreme physische Herausforderung der Vorwoche (Rennsteiglauf über 72 km) geradezu zu fehlen, überpowerte er doch in der einen oder anderen Situation, ohne seinen souveränen Sieg jedoch zu gefährden.
Zurückgekehrt in die erste Sechs ist Andreas Jagim. Dem bärenstarken Badener waren nahezu keine Einschränkungen in der Schlagbewegung anzusehen, der überzeugende Zweisatzsieg stand nie außer Frage. Ebenso zweifelsfrei und in der Deutlichkeit fast nicht zu überbieten holte Paul Nix sein Einzel. Bei dem dominierenden Dortmund-Fan stellt man sich allenthalben die Frage, wo er die letzten Jahre war und wen der VfR an seiner Stelle an Nr. 5 aufgestellt hat – Nix ist zurück und quasi nicht mehr wegzudenken.
Über die Frühform von Roman Martini ist schon viel geschrieben worden, neue Erkenntnisse gibt es hier nicht: Der sagenumwobene Saarländer siegt unaufhörlich, auch deshalb, weil er in den entscheidenden Phasen auch bei für ihn schwierigen Matches gegen unbelastet aufspielende LK-Tieferstehende immer noch zulegen kann. Ein echter Leistungstest steht wohl noch aus.
Der Sieg stand somit nach den Einzeln schon fest, jetzt schlug im Doppel die Stunde der Taktiktüftler. Ob und inwieweit die Aufstellung zur Vernebelung zukünftiger Doppelpaarungen oder zum Einstudieren möglicher Varianten dienen sollte, kann hier dahinstehen, zumal alle drei Partien gewonnen wurden. Der zufriedene Mannschaftsführer Oliver Odenweller bilanzierte nach dem Spieltag eine “gewaltige” Leistung, die es nun im Derby am kommenden Sonntag beim TC Bierstadt zu bestätigen gilt.
Sebastian K.