Herren 30 I wieder in der Spur: Sieg gegen TC Erbach
Es trifft halt immer die Falschen: Nachdem ausgerechnet das Lokalderby gegen die auftritts-, haltungs- und empathiemäßig noch stark verbesserungsfähigen Sportsfreunde von oberhalb des TC am Bingert unglücklich verloren wurde (siehe ausführlichen Bericht zum dritten Spieltag), hielt sich die Equipe rund um Oliver Odenweller gegen die wirklich sympathischen Gäste aus dem Rheingau schadlos. Einzig unsere Nummer 3 Thomas Neubaum stellte die sprichwörtliche Gastfreundschaft des VfR unter Beweis und gewährte einen redlich verdienten Punkt.
Ansonsten hätte man zumindest auf dem Papier den Eindruck gewinnen können, die Herren 30 I hätten sich womöglich am Wochenende zuvor infiziert mit dem Bazillus einer emotions- und seelenlosen Maschinerie, die das reine Ergebnis vor die sportliche Gemeinsamkeit mit den (notwendigen!) Mitspielern einer anderen Mannschaft stellt. Schlimmster Auswuchs des Tages: Der Spieler Krekeler berücksichtigte nicht einmal die “Lex Martini”, wonach mindestens ein Spiel pro Match zu gewähren ist. Hier sollte der Mannschaftsführer ein Machtwort sprechen.
Das tatsächliche Erleben an diesem Spieltag konterkarierte zum Glück die kalte Faktensprache. Auf und neben dem Platz war es von Anfang an eine harmonische Begegnung zweier Mannschaften, denen die Freude am Spiel, am Wetter und am zwischenmenschlichen Austausch unterschiedlichster Positionen anzumerken war. Unvergesslich die Momente, als die Erbacher Nummer 1 zum zweiten Satz das Outfit wechselte oder das Match im nahezu bedeutungslosen dritten Doppel nach einem Kunstball mit enormem Rückdrall auf der Kippe stand und erst im Champions Tie Break entschieden wurde.
Mannschaftsführer Oliver Odenweller zeigte sich nach dem Spiel versöhnlich, für ihn seien “diese Spiele die Regel”; es zeige sich, dass unter den Bezirksoberligisten Ausfälle wie am Wochenende zuvor “eher die Ausnahme seien”. Mit einem Rückblick auf das Spiel gegen die Tennisfreunde oberhalb des Birnbaums sehe er jedenfalls “kein(en) Grund, hier eine Privatfehde anzuzetteln”, vielmehr freue er sich mehr als über den Sieg über die “Tatsache, dass es viele andere verstanden haben, worum es in der Bezirksoberliga bei den Herren 30 geht”.
S. Krekeler